Gespeist von den Quellwässern der umliegenden Bergen und Regenfällen, mäandert dieser kleine Fluss im Departemento Cordillera in Paraguay. Strebt malerisch durch eine wasserreiche Landschaft, bis er sich mit dem großen Fluss, dem Rio Paraguay, vereint.
Diesen etwas prosaischen Worten sollen nun auch ein paar Fakten folgen.
Mein erster Besuch an diesem Fluss, liegt schon 4 Jahre zurück, aber es hat sich seit dieser Zeit nichts geändert, zum Glück muss man sagen, denn auch in Paraguay schreitet die Zerstörung der Lebensräume voran.
Die Wasserqualität scheint noch recht gut zu sein, da sich zahlreiche Muscheln, die ja auch als Bioindikatoren bezeichnet werden, im Flussbett eingegraben haben.
Stark schwankt der Wasserstand, der sich bei starkem Regen enorm verändert und diesen idyllischen Fluss zu einem reißenden Gewässer verwandelt. Zeugnis sind die großen Sanddünen, die sich an den Flussrändern auftürmen.
Meistens jedoch fließt er ruhig und wenig spektakulär in seinem kleinen Flussbett. Rückzugsmöglichkeiten für die Fische bieten die verschiedenen kleinen und großen Bäume, die im Flussbett liegen.
Steine und Kiesel findet man keine, der Bodengrund besteht vollständig aus Sand und feinem Kies. An manchen Stellen, wo das Wasser während einem niedrigen Wasserstand vom Fluss getrennt ist, bilden sich schlammige Bereiche.
Submerser Pflanzenwuchs ist dürftig und er gedeiht nur an wenigen Stellen. Dafür wachsen am Rande des Gewässers in kleinen Buchten und Restwassertümpeln Ludwigia, Eichinodorus und andere Sumpfpflanzen, die den Fischen einen schönen Unterstand bieten.
Hier tummeln sich vor allem die kleinen Arten und Jungfische, wie verschiedene Salmler und auch immer wieder Messerfische.
Im freien Wasser sieht man oft Corydoras in Schwärmen dahinziehen. Nicht nur wie man annehmen könnte, am Boden gründelnd, sondern auch oft frei im Wasser schwimmend.
Neben zahlreichen Salmlerarten, vom Piranha, über Bodensalmler bis hin zu Blutsalmlern, fand ich auch zwei Corydorasarten, Messerfische, Octocinclus, Farowella, Krabben, Garnelen und 5 Cichlidenarten. Gymnogeophagus balzanii, Cichlasoma dimerus, Bujuquina vittata, Crenicichla cf. lepidota und Apistogramma commbrae.
Natürlich ist das nur das Ergebnis von ein paar kleinen Exkursionen und daher kann und wird es auch sein, dass sich noch die eine oder andere Art an die Listen reihen könnte.
Das Wasser ist relativ klar, leicht sauer, mit einem pH-Wert um 6 und einer Leitfähigkeit von etwa 90 Mikrosiemens. Diese Werte verändern sich auch kaum, wenn starker Regen fällt. Die Wassertemperatur hingegen schwankt, nach meinen Messungen, je nach Jahreszeit doch stark.
In den Wintermonaten, Juni, Juli und August kann sie schon mal auf
16° C fallen. Ansonsten liegt sie meist zwischen 25-30° C.
Wirklich ein netter, interessanter, kleiner Fluss, der mit seinen Sandbänken, Schattenbäumen einen auch zu einem längeren Besuch einlädt.
Er ist sehr leicht zu erreichen, die Stadt Pirayù liegt nicht weit entfernt. Von Pirayù einfach die Straße nehmen nach Caacupè und bald hat man einen schönen Platz unter einer Brücke gefunden, für eine schöne Exkursion.
Falls es mal einen ins Herz Südamerikas verschlagen sollte!
Joachim Grad