Wieder fast ausverkauftes Haus.
Trotz des – oder gerade wegen – des aprilhaft anmutenden Wetters fanden rund 30 Mitglieder der IAG und weitere Interessierte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz den Weg in den Sonnenhof in Thannhausen.
Den Start mit den Kurzvorträgen machte Christian Hofer.
Er stellte uns Criboheros robertsoni vor. Ein Cichlide, der im atlantischen Tiefland von Südmexico über Guatemala und Belize bis Honduras vorkommt. Criboheros robertsoni ist ein dankbarer und friedlicher Pflegling, der sich gut mit anderen Cichliden vergesellschaften lässt. Leider zeigt sich Criboheros robertsoni ab einem gewissen Alter nicht mehr sehr vermehrungsfreudig.
Achim Ulmer berichtete über seine Erfahrungen mit der Haltung und Nachzucht von Kronoheros spec. „Chocò“.
Bereits 1992 haben Uwe Werner, Hans-Günther Breidohr, Ingomar Kranz und Werner Zucker diesen Cichliden nach Deutschland eingeführt. Der „Grosse Grüne“, wie er auch genannt wurde, verschwand aber bald wieder aus der Aquaristik.
Dies dürfte nicht zuletzt auf die zu erwartenden Endgrösse dieser Cichliden von über 50 cm, seine Vermehrungsfreudigkeit und seine Durchsetzungsfähigkeit zurück zu führen sein.
Den Abschluss der Kurzvorträge machte Röbi Guggenbühl. Er stellte die in Bolivien vorkommenden vier Bujurquina Arten vor. Insbesondere berichtete er über die Wiederentdeckung und erneute Einfuhr von Bujurquina oenolaemus. Ein endemisch vorkommender Cichlide, dessen Vorkommen sich auf 500 Meter Bachlauf in der Nähe von warmen Quellen beschränkt. Wie viele Bujurquina-Arten laicht er auf einem beweglichen Substrat, das er bei Gefahr umdreht oder „wegträgt“.
Heinz Wilhelmstätter entführte uns in seinem ersten Hauptvortrag nach Peru. Dort besucht er zusammen mit seinen Reisegefährten das Gebiet um Iquitos. Im Schwarzwasser mit sehr tiefen pH-Werten fingen sie Apistogramma atahualpa. Nach einer abenteuerlichen Bootsfahrt erreichten sie das Fanggebiet des Zebra Otocinclus, das scheinbar noch von keinen anderen Gringos besucht wurde. Zum Abschluss der Reise statteten sie auch noch dem Rio Momon einen Besuch ab.
Nach dem Abendessen führte uns Heinz Wilhelmstätter nach einer aufregenden Anreise per Auto und per Boot in den Parque Nacional Noel Kempf Mercado in Boliven.
Auf der Reise dorthin und auch im Nationalpark hatte die Reisegruppe viele interessante und teilweise noch unbeschriebene Fische gefangen. Allerdings scheint es derzeit fast unmöglich, die für den Fang und den Export von Fischen in bzw. aus Bolivien notwendigen Papiere zu erhalten. Entsprechend fanden keine Fische dieser Expedition ihren Weg nach Europa.
Im Anschluss fand ein angeregte Fachsimplen statt, das sich bei einigen Teilnehmenden bis in die frühen Morgenstunden hingezogen haben soll. Böse Zungen behaupten, dass Einzelne für nächstes Mal kein Zimmer buchen werden ;-).
Am darauf folgenden Morgen fand dann die grosse Regionale Fisch- und Pflanzenbörse der DCG Allgäu, der IAG und des Aquarienvereins Krumbach statt.
In ca. 100 Aquarien wurden unzählige Fisch- und Pflanzenarten, sowie verschiedene Wirbellose angeboten. Auch der Gebrauchtartikelmarkt ließ sich sehen.
Das nächste IAG-Treffen findet am 12. Oktober 2024 statt.